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Manuelle Lymphdrainage

- gezielte Entlastung & Regulation

Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte, tief wirksame Therapieform zur Entstauung und Entgiftung des Gewebes, sowie zur Unterstützung des Immunsystems. Bei Pferden und Hunden ist sie besonders sinnvoll nach Verletzungen, Operationen, bei Schwellungen, Lymphstau, Narben, aber auch als unterstützende Maßnahme in der Trainings- oder Rehabilitationsphase.

​​​​Was ist manuelle Lymphdrainage?

Die Lymphdrainage ist eine spezielle Grifftechnik, bei der mit sanften Bewegungen das Lymphsystem stimuliert wird. Ziel ist es, Gewebsflüssigkeit und Abfallstoffe aus dem Körper zu leiten, das Immunsystem zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren.

Warum ist die manuelle Lymphdrainage effektiv?

Durch die sanften, rhythmischen Griffe der manuellen Lymphdrainage wird das Lymphsystem gezielt aktiviert:

  • die Lymphflüssigkeit wird in Bewegung gebracht

  • Stauungen lösen sich

  • der Zellstoffwechsel verbessert sich

  • das Immunsystem wird entlastet

  • zudem wirkt dies, abschwellend, entzündungshemmend,
    schmerzlindernd, regenerationsfördernd.

 

Besonders bei verletzten, operierten oder belasteten Tieren ist das Lymphsystem oft überfordert – hier kann die manuelle Unterstützung entscheidend zur Heilung beitragen.

Wann ist sie sinnvoll?

 

Die manuelle Lymphdrainage eignet sich besonders bei:

  • angelaufenen Beinen / Gallen

  • Lymphstau und chronischer Schwellneigung

  • nach Traumata, Operationen oder Injektionen

  • bei Hautproblemen / Mauke / Ekzemen

  • zur Begleitung bei Rehe, Hufrollenentzündungen, Sehnenschäden

  • als Teil der Regeneration im Training bei Sportpferden

Image by Annie Nyle

Was ist das Lymphsystem – und warum ist es so wichtig?

Das Lymphsystem ist ein zentrales Netzwerk im Körper. Es besteht aus einem tief verzweigten Netz von Lymphgefäßen, Lymphflüssigkeit (Lymphe) und Lymphknoten.

 

Die Lymphe ist eine Flüssigkeit, die entsteht wenn die Blutgefäße natürlich drainiert werden – sie transportiert Stoffwechselprodukte, überschüssige Gewebsflüssigkeit, Zelltrümmer, Bakterien und Entzündungsstoffe ab. Anders als das Blut hat das Lymphsystem keine eigene Pumpe entsprechend dem Herz – es ist auf Bewegung, Muskelaktivität und manuelle Impulse angewiesen.

Das natürliche Drainieren entsteht durch die Ultrafiltration des Blutes das auf seinem Weg verschiedene Gefäße passiert, wenn es bspw. von einem großen Gefäß in kleinere Kapillare fließt. Die Flüssigkeit die hier entsteht wird über die Lymphgefäße zu den speziell lokalen Lymphknoten transportiert - dort wird die Lymphe nun ausgiebig gefiltert und gereinigt.

 

 

Was sind Lymphknoten – und welche Rolle spielen sie im Immunsystem?

Lymphknoten sind wie kleine biologische Filterstationen. Sie prüfen die Lymphe, filtern Krankheitserreger, Schadstoffe und Zellreste heraus und sind  damit eine Zentrale Einheit des Immunsystem. Lymphknoten sind also eine zentrale Schaltstellen des Immunsystems. In ihnen werden Immunzellen – insbesondere T- und B-Lymphozyten – aktiviert und vermehrt, sobald der Körper mit Krankheitserregern oder anderen belastenden Faktoren konfrontiert wird.

Woher kommen T- und B-Lymphozyten wirklich?

Obwohl alle Lymphozyten ihren Ursprung im Knochenmark haben, übernehmen die Lymphknoten eine entscheidende Rolle bei der Immunüberwachung und -regulation. Sie dienen als Filterstationen für die Lymphflüssigkeit und sorgen dafür, dass Erreger, Zelltrümmer und Schadstoffe erkannt, gebunden und bekämpft werden können.

  • Geburtsort (Entstehung):

    Alle Immunzellen, also auch T- und B-Lymphozyten, entstehen im Knochenmark (wie fast alle Blutzellen).

  • Reifung & Spezialisierung:

    • B-Lymphozyten reifen im Knochenmark (daher “B”)

    • T-Lymphozyten reifen im Thymus (daher “T”)

     

  • Lymphknoten = Trainings- & Vermehrungszentren

    → In den Lymphknoten sammeln sich die reifen T- und B-Lymphozyten, erkennen dort z. B. Fremdstoffe (Antigene) und vermehren sich bei Bedarf massiv, wenn eine Immunreaktion notwendig ist

Eine Schwellung der Lymphknoten weist häufig auf eine erhöhte Immunaktivität hin – z. B. bei lokalen Entzündungen, Infektionen oder nach mechanischer Reizung.

Image by Anastasiia Krutota

Strukturiertes Arbeiten ist entscheidend für eine wirkungsvolle Lymphdrainage

 

Die manuelle Lymphdrainage ist weit mehr als eine oberflächliche Technik zur Schwellungsreduktion. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann, erfordert sie ein strukturiertes, ruhiges und präzises Vorgehen – angepasst an die funktionellen Zusammenhänge des lymphatischen Systems.

 

Der Körper benötigt Zeit um den Lymphfluss zuzulassen. Dabei ist es essenziell, die zentralen Lymphknotenregionen gezielt vorzubereiten, bevor an den peripheren Stauungszonen gearbeitet wird. Nur wenn die Entlastungswege geöffnet sind, kann Gewebsflüssigkeit nachhaltig abtransportiert werden.

 

Ein unbeachtetes oder unsystematisches Vorgehen führt hingegen häufig nur zu kurzfristigen Effekten an der Oberfläche – ohne nachhaltige Veränderung im System.

 

In meiner Arbeit lege ich daher besonderen Wert auf:

  • die korrekte Reihenfolge der Drainage

  • das Verständnis für funktionelle Lymphbahnen und ihre Umleitungsmechanismen

  • sowie auf Ruhe, Geduld und eine präzise, fein dosierte Ausführung der Griffe

 

So entsteht eine Behandlung, die nicht nur Schwellungen reduziert, sondern regulierend auf das gesamte Gewebe- und Immunsystem wirkt.

 

 

 

Strukturiertes Vorgehen für nachhaltige Wirkung – keine einmalige Anwendung

Eine wirksame manuelle Lymphdrainage erfordert mehr als nur eine einmalige Anwendung. Auch wenn sie im tiertherapeutischen Alltag häufig als kurze Einzelsitzung angeboten wird, entspricht das nicht dem physiologischen Bedarf des Körpers – insbesondere bei Pferden mit chronischen Belastungen oder wiederkehrenden Schwellungen.

 

Das lymphatische System reagiert sensibel, verzögert und systemisch. Damit es den Abtransport von Gewebsflüssigkeit und Abfallstoffen dauerhaft wieder aufnimmt, braucht es:

 

  • mehrere aufeinander abgestimmte Sitzungen,

  • ausreichend Regenerationszeit zwischen den Anwendungen,

  • und eine präzise, fachlich fundierte Ausführung, angepasst an die jeweilige Symptomatik.

 

Eine „schnelle Lymphdrainage“ in wenigen Minuten verfehlt meist das Ziel – oder bewegt nur Flüssigkeit an die nächste Engstelle.

 

Ich arbeite bewusst in klar strukturierter Reihenfolge, unter Berücksichtigung der zentralen Lymphknotenregionen und des aktuellen Regulationszustands des Körpers. Dabei stehen Qualität, Systemverständnis und Ruhe im Vordergrund – nicht Geschwindigkeit.

 

Nur so kann die Lymphdrainage tatsächlich tiefgreifend wirken und zur nachhaltigen Entlastung und Heilung beitragen.

Sprechen Sie mich an.
 

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Impuls MJ

Jessica Münch

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