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Die Halswirbelsäule unsere Hunde im Fokus! Halsbänder oder Geschirre?


Die Halswirbelsäule und deren umliegenden Strukturen unserer Hunde leiden häufig unter verschiedenen Belastungen.

Starke Verspannungen der Halsmuskulatur durch verschiedene Ursachen wie Traumata, Halsbänder, oder unzureichender Bewegung können zu schweren Krankheitsbildern führen.


Das Wobbler-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung die oft nicht direkt erkannt wird. Es handelt sich um eine arthrotische Veränderung der HWS, Fehlstellung oder Verengung der Wirbelkanäle im Halsbereich, die zu einer Kompression des Rückenmarks führt. Leidet ein Hund unter dieser Erkrankung ist es wichtig dies zu erkennen und dementsprechende Maßnahmen zu ergreifen um die Lebensqualität trotz Einschränkungen zu erhalten.


Was ist das Wobbler-Syndrom?

Der Begriff „Wobbler“ leitet sich von den Symptomen ab, die ein instabiles, taumelndes Gehen beschreiben, vorrangig sind die Hinterbeine betroffen. Hunde mit Wobbler-Syndrom zeigen oft eine unsichere Gangart, Koordinationsstörungen und Muskelatrophie im Hinterteil. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich die Halswirbelsäule in diesem Bereich befindet sich die nervale Innervation aller Gliedmaßen.


Ursachen

Das Wobbler-Syndrom kann als eine multifaktorielle Erkrankung beschrieben werden, bei der genetische Veranlagung, Wachstum, Ernährung und Umweltfaktoren eine Rolle spielen.


  • Genetische Veranlagung: Besonders bei großen Rassen tritt die Erkrankung häufiger auf. Rassen, die häufig vom Wobbler-Syndrom betroffen sind:


    1. Dobermann

    Einer der am stärksten betroffenen Rassen. Dobermänner zeigen häufig Anzeichen von Wobbler, insbesondere im jungen bis mittleren Alter.


    2. Great Dane (Deutsche Dogge)

    Große Rasse mit hoher Prävalenz für das Wobbler-Syndrom, oft aufgrund genetischer Veranlagung.


    3. Bernhardiner

    Sehr große Hunde, bei denen das Risiko durch das Gewicht und die Anatomie erhöht ist.


    4. Irischer Wolfshund

    Auch diese Rasse ist anfällig für Wirbelsäulenprobleme im Halsbereich.


    5. Mastiff (Englischer Mastiff, Bullmastiff)

    Große und schwere Hunde mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für Wobbler.


    6. Leonberger

    Rasse mit großem Körperbau, bei der das Wobbler-Syndrom gelegentlich auftritt.



  • Schnelles Wachstum: Ein rasantes Wachstum während der Jugendzeit kann die Entwicklung der Wirbelsäule beeinträchtigen.


  • Fehlerhafte Haltung: Übergewicht, falsche Ernährung oder unzureichende Bewegung können das Risiko erhöhen.


  • Anatomische Anomalien: Angeborene Missbildungen oder degenerative Veränderungen in den Wirbeln.


  • Das führen am Halsband:

Durch seine Lage und die durch das Führen verbundenen Krafteinwirkung direkt auf die HWS, können insbesondere bei bereits bestehenden Schwächen oder Veranlagungen eine Erkrankung begünstigen.


Es kann die Entwicklung begünstigen, wenn es regelmäßig Druck auf die empfindliche Halswirbelsäule ausübt.


Durch wiederholten Druck und Zug kann es die Belastung auf die Halswirbelsäule erhöhen und somit das Risiko für die Entwicklung oder Verschlechterung des Syndroms steigern.


Symptome

Die Symptome treten entweder im Alter von 1 bis 3 Jahren auf oder entwickeln sich allmählich mit zunehmenden Alter.

Typische Anzeichen sind:


  • Unsicherer, taumelnder Gang (Ataxie)

  • Muskelabbau im Hinterteil

  • Schmerzen im Nackenbereich

  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Springen

  • In schweren Fällen Lähmungserscheinungen

  • der Gliedmaßen


Problematik von Halsbändern bei Hunden und die Verbindung zu HWS-Problemen

1. Belastung der Halswirbelsäule durch Halsbänder

  • Druck und Zug auf die Halswirbelsäule:

Viele herkömmliche Halsbänder üben Druck auf den empfindlichen Bereich um den Hals aus, insbesondere wenn der Hund oder Besitzer an der Leine zieht. Besonders bei Hunden, die stark ziehen oder bereits eine Veranlagung haben, kann dies zu einer Überlastung oder zu einer Schädigung der Wirbelsäule führen.


  • Verletzungsrisiko bei plötzlichem Zug:

Bei starkem Ziehen kann das Halsband den Hund stark beeinträchtigen, was zu einer Überdehnung oder Verletzung der Halswirbelsäule führen kann.


  • Einschränkung der Beweglichkeit:

Ein eng sitzendes oder unbequemer Halsband kann die natürliche Bewegung des Hundes einschränken und Muskelverspannungen verursachen.


2. Zusammenhang mit HWS-Erkrankungen und Wobbler-Syndrom


  • Verstärkung bestehender Probleme:

Bei Hunden mit bereits bestehenden HWS-Problemen oder einer Veranlagung zum Wobbler-Syndrom können unangemessene Halsbänder bzw. das Führen am Halsband, die Symptome verschlimmern oder die Entwicklung beschleunigen.


Durch wiederholten Druck oder plötzliche Zugkräfte kann das Halsband die Wirbel im Nackenbereich destabilisieren oder den Druck auf das Rückenmark erhöhen.


  • Langfristige Schäden:

Chronischer Druck durch Halsbänder kann zu degenerativen Veränderungen in der Halswirbelsäule beitragen.


Fazit:

Das tragen eines Halsbandes ist nicht das Problem, sondern die im Falle von Zug verbundenen Kräfte die auf die Halswirbelsäule einwirken!

Wichtig ist hierfür wie gut lässt sich dein Hund an der Leine führen?


Selbst ein gut sitzendes Halsband ist und bleibt ein gefahr für die Wirbelsäule gesundheit des Hundes, es kann nicht immer vermieden werden das der Hund aus unterschiedlichen gründen sich schneller bewegt als du eventuell mit kommen kannst.


Was kannst du tun?

Halsband:

Falls du deinen Hund am Halsband führen möchtest, solltest du sicher gehen das eure Kommunikation auf Laute oder Körpersprache abgestimmt ist.


Geschirr:

Informiere dich über ein passendes Geschirr, ein Geschirr bedeutet nicht das die Zugkräfte ungefährlich sind, aber es verteilt die Kräfte gleichmäßig über eine Brustkorb und Schultern und reduziert somit Verletzungsgefahr.

Verstellbare, ergonomische Geschirre:

Speziell für große oder empfindliche Hunde gibt es gut sitzende, gepolsterte Geschirre, die Komfort bieten


Egal für was du dich entscheidest, das Wichtigste ist, dass dein Hund mit dir kommunizieren kann und du natürlich auch mit ihm.

Solltest du dafür Hilfe benötigen suche einen erfahren Hundetrainer auf, der dir hilft die Körpersprache deines Hundes zu verstehen, um besser mit ihm kommunizieren zu können!


Therapieansätze für das Wobbler-Syndrom bei Hunden:

Die Behandlung des Wobbler-Syndroms richtet sich nach Schweregrad der Erkrankung, Symptomen und individuellen Faktoren des Hundes. Ziel ist es die Schmerzfreiheit, das fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, um die Lebensqualität des Tieres zu erhalten.


1. Konservative Behandlung

Bei milden Fällen ohne starke neurologische Ausfälle kann eine konservative Therapie ausreichend sein:


  • Medikamentöse Behandlung:

Entzündungshemmende Medikamente (z.B. Nichtsteroidale Antirheumatika, Kortikosteroide) zur Reduktion von Entzündungen und Schmerzen, Muskelrelaxantien zur Entspannung der Nackenmuskulatur, Schmerzmittel zur Linderung akuter Beschwerden.

  • Physiotherapie:

Sanfte Mobilisation, Massage und spezielle Übungen können die Muskulatur stärken und die Koordination verbessern

Akupunktur wird ebenfalls manchmal eingesetzt.

  • Gewichtsmanagement:

Übergewicht sollte vermieden werden, um die Belastung auf Wirbelsäule und Rückenmark zu reduzieren

Eingeschränkte Bewegung:

Ruhephasen und Vermeidung von Aktivitäten, die den Zustand verschlechtern könnten.


2. Chirurgische Behandlung

In fortgeschrittenen oder schweren Fällen ist eine Operation notwendig, um das Rückenmark zu entlasten:


  • Dekompression:

Entfernung von Knochen- oder Gewebeteilen, die das Rückenmark einklemmen. (z.B. Wirbelbögen oder Bandscheiben)

  • Stabilisierung:

Bei instabilen Wirbeln kann eine Versteifung notwendig sein.

  • Erfolgsaussichten:

Die Prognose hängt vom Schweregrad der Nervenschädigung ab.


Was kannst du vorsorglich für die Halswirbelsäulengeaundheit deines Hundes tun?

Je nach Rasse, Alter, Größe und Gemüt ist es wichtig den Bedürfnissen deines Hunde gerecht zu werden.


  • Achte auf ein adäquaten Fütterung:

Bestehe auf hochwertiges Hundefutter, verzichte hierbei wenn möglich gänzlich auf Trockenfutter oder bestehe auf kaltgepresstes Trockenfutter.

Lass dir auch hier gerne von Futterberatungen aushelfen.


  • Abwechslung und genügend Auslauf:

Eine körperliche aber auch geistliche Auslastung ist unerlässlich für die Gesundheit des Tieres.


  • Behalte die körperliche Verfassung deines Hundes im Blick:

Jährliche Behandlungen/Kontrollen bei einem Therapeuten helfen die Gesundheit deines Hundes im Blick zu behalten.



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Jessica Münch

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